Flugpreissturz: Ein Tag in Mailand

Im April 2018 bekam ich eine Nachricht über einen Newsletter, den ich per WhatsApp abonniert habe. Für einen Cent one way könnte ich einen Flug buchen. Ich dachte mir noch: Wie soll das denn gehen? Ich habe es aber dennoch probiert, da der eine Cent nicht so schlimm wäre, sollte es ein Scam sein. Und dann plötzlich bekam ich eine Buchungsbestätigung. Ich war ganz aus dem Häuschen und habe sofort ein zweites Reiseziel gewählt und auch von dort eine Buchungsbestätigung erhalten.

Am 14. August gings dann schon sehr früh für mich in Richtung Flughafen Wien. Um ca. zwei Uhr morgens startete ich meine Reise und kam um vier Uhr mogens an. Ich ging zum Schalter und habe wirklich meinen Boardingpass erhalten. Dann langsam fing ich an, es wirklich zu glauben: Ich habe für einen Flug von Wien nach Mailand wirklich nur 0,01€ bezahlt. Nie wieder werde ich so einen Flug erleben!

In Mailand angekommen, hatte ich noch keinen richtigen Plan, was ich eigentlich so den ganzen Tag machen sollte. Das Einzige, das ich erledigen wollte, war einen Kaffee zu trinken. Ganz banal und nichts Besonderes. Nur ein italienischer Kaffee, mit italienischem Flair um mich herum.

Also stürzte ich mich ins Geschehen außerhalb des Flughafens und machte mich auf den Weg in Richtung Busterminal. Nach ca. einer Stunde bin ich dann im Zentrum Mailands angekommen. Ein wirklich verständliches öffentliches Verkehrssystem hat mir dann den Tag ganz rasch erleichtert. Für 7€ habe ich mir ein 24 Stunden Ticket für U-Bahn und Straßenbahn gekauft und dies auch gleich ausgenutzt um den Duomo di Milano zu besuchen.

Hinter dem Dom habe ich ein kleines nettes Café gefunden, in dem der Cappuccino NUR 5€ gekostet hat, mit Blick auf den Dom. Zuvor stand ich am Beginn der Galleria Vittore Emanuele, wo mich ein Kaffee gleich mal 10€ gekostet hätte. Aber ich bin ja ein Sparfuchs und saß anstatt vor dem Dom am Hintereingang. Anderer Blickwindel, gleicher Flair.

Mit meinem minimalistischen Italienisch, das ich spreche, habe ich gleich meinen Cappuccino und ein Croissant bestellt und einfach den Ausblick genossen.

Nach dieser Stärkung machte ich mich auf den Weg zum Leonardo da Vinci Museum. Falls ihr diese Museum mal besuchen wollt, es ist fast unmöglich diesen Eingang zu finden. Gemeinsam mit einer Familie aus Venedig habe ich dann das Unglaubliche geschafft und konnte mir ein Ticket kaufen.Ich bin generell sehr gerne in Museen und vor allem genieße ich es alleine dort zu sein, da man alle Eindrücke erstmal auf sich wirken lassen kann.

Am frühen Nachmittag spazierte ich zum Brunnen, der sich kurz vor dem Eingang des Castello Sforzesco befindet. Dort setzte ich mich in ein Restaurant, in dem ich die besten Penne Al’Arrabiata in meinem Leben hatte. Perfekt al dente!

Im Museum des Schlosses bekam ich sogar noch 50% Rabatt, da ich unter 26 Jahre alt war. Diese Angebote sieht man in Italien öfter, da sie die Kultur für junge Menschen interessanter machen wollen.

Rund um das Schloss habe ich viele interessante Menschen kennen gelernt. Ein Mann setzte sich zu mir hin und erzählte mir, dass er seit 30 Jahren koch in einem Restaurant sei und sich nun bald zur Ruhe setzen würde, ein anderes Paar aus Australien war beim Essen neben mir. Sie erzählten mir von ihrer Weltreise, die sie gerade machten. Und beide waren um die 80! Jahre alt. Bewundernswert.

Durch diese bereichernden Gespräche verging die Zeit wie im Flug und ich musste schon langsam wieder daran denken, zum Flughafen zurückzukehren.

Als ich in Wien ankam, war ich so müde, dass ich mich dazu entschlossen habe, ein Hotelzimmer am Flughafen zu buchen. Ich lege mich ins Bett und ließ den Tag Revue passieren und kam zu dem Entschluss, dass ich immer wieder einen Trip nur für einen Tag unternehmen würde, solange sich die Flugstrecke auch auszahlen würde. Und auch, dass ich mehr von Italien sehen möchte, vor allem Positano!

 

written by Annika

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